1964 in meiner Lieblingsstadt Hambuich, wie wir Fischköppe sagen, geboren, durfte ich das 'normale' Leben einer Angestellten, Mutter und Ehefrau führen. 

Mit 12 Jahren schon wurde ich nach kläglichen Versuchen meiner Oma und der Schule, schlussendlich von der Mutter meiner Freundin mit dem 'Nadelvirus infiziert'. Seitdem habe ich so ziemlich jede Art von Handarbeit für mich ausprobiert und so viele Teile gehäkelt, gestrickt (händisch und maschinell), tunesisch gehäkelt, gewebt, genäht, Decken und Bilder gestickt, und auch Garn selber gesponnen, dass ich es gar nicht mehr zählen kann. Ich glaub, mir fehlt nur noch das Klöppeln, dann ist die Sammlung vollständig. Meine Mutter sagte mal zu mir, "Kind, du bräuchtest eigentlich einen eigenen Wollladen"...Mama, hier isser! (Küßchen für dich in den Himmel).

Als ich in 2014 von jetzt auf gleich ausgeknockt wurde kam mit Karacho das Umdenken und ich begann, wie viele andere auch, meinen spirituellen Weg zu gehen - und fortan war nichts mehr 'normal' - selbst ich nicht.

Nein, das ist so nicht ganz stimmig. Seitdem werde ich immer normaler - denn normal ist doch die Individualität eines jeden Geschöpfs. 

Ich bin ich. Und ich bin individuell. Genau wie du.

Ich denke nicht mehr nach dem Motto 'Der Esel nennt sich immer zuletzt'. Nein, ich bin kein Esel und mache mich nicht mehr klein. Ich bin ich und das ist gut so - mit allen Ecken und Kanten. Ein "Wieder zum Ursprung (Diamant) zurück" bröckelnder Brilliant. Ungeschliffen und mit Ecken und Kanten. Individuell eben. Ein halbes Leben lang geschliffen und bearbeitet darf ich endlich wieder in meine Ursprungsform zurückgehen und frei sein. Frei von Zwängen und Dogmen. Frei von Programmen und Ketten.

Ich lasse mich nicht mehr schleifen und in Schubladen stecken. Ich bin ich - und das darf die Welt wissen. Denn ICH bin mir der wichtigste Mensch in meinem Leben.